Nachdem vor sämtlichen Discountern nun wieder geballt Stollen, Lebkuchen, Schokoplätzchen und Stände mit Kaffee & Glühwein meinen angestammten Platz belagern, bin ich an einen größeren Lagerplatz in der Nähe des Nationaltheaters umgezogen. Nicht, wie anderswo behauptet, weil mich die Polizei regelmäßig aus der Innenstadt verscheuchen würde.
In meinem neuen Viertel gibt es keine Armut – aber ein paar Gemeinplätze über Menschen wie mich. Hier sind wir nicht alle gleich.
Kleine süße und krankhaft dicke Hunde in edlem Zwirn, feinere Kleider als ich tragend, flanieren nun allabendlich in Bekleidung Begleitung dick in Fell gepackter Damen durch den romantisch kalten Spätherbst. Und wenn mich die felligen Damen (und Herren) auch meist nur kurz würdigen, es freut mich. Mein Mischling Bonnie versteht sich sowieso prima mit diesen kleinen Zierhunden, da existieren keine Unterschiede, da gilt noch Welpenschutz. Kommt der mir etwa auch zugute? Wenn ich da so mit meiner Bewerbungsmappe auf der Straße sitze?
Euer Rudi
PS: Denkt an den Tag der Armut 2.0